Video: Cluj/Rumänien Mai 2024
Video: Cluj/Rumänien März 2024
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Cluj Oktober 2019
"Chrissi, was wünschst Du Dir eigentlich zum Geburtstag?"
"Nichts, außer: Du kommst mit nach Rumänien!"
Der Start dieses "Ausfluges" um meinem Partner einen Einblick in diesen Teil unserer Zeit in Rumänien zu geben, damit er seine "hundebekloppte" Lebensgefährtin hoffentlich noch besser versteht. Mit dabei wie fast immer Martina Theiling und zum ersten Mal Kerstin Lüße, Pflegestelle in Bad Salzuflen.
In meinem Koffer ist erneut meine Jeanshose mit Edding bemalter Messlatte, um eine ungefähre Größe der Hunde zu bekommen.
Und bitte: nagelt mich NICHT auf ein paar Zentimeter fest, es ist schon eine Herausforderung Bilder auf 1-3 m2 zu machen. Eine genaue Größe ist bei den sich freuenden oder ängstlichen Hunden nie genau bestimmbar!
Außerdem: was machen diese paar Zentimeter schon aus, entweder verliebe ich mich oder nicht! Auch bei den Welpen können wir NICHT genau sagen, wie groß diese tatsächlich werden! Wir hatten schon verschiedenste Varianten wo aus kleinsten Welpen wahre Prachtkerle entstanden sind. Wir können es vermuten, aber genau sagen können und WERDEN wir das bestimmt nicht.
Sicher ist: wer einen Chihuahua (gibts in Rumänien nicht) möchte, bekommt keinen Bernhardiner!
Und: wir vermitteln keine Kataloghunde! Wer sich für einen Hund aus dem Tierschutz interessiert und ihm sein Herz schenken möchte, lässt sich auf ein Abenteuer ein, welches sich ungefähr mit einer Entbindung vergleichen lässt. Man weiss, was einen ungefähr erwartet, letztendlich weiß man aber NIE was kommt. Lasse ich die Erziehung eines Kindes "schlüren", wirkt es sich auf die Entwicklung und Sozialverhalten aus und es wird sehr schwer dieses wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Beide brauchen Erziehung UND Liebe und lässt auch nicht innerhalb kürzester Zeit "erledigen". Richtig ist allerdings, dass aus der Kombination von beidem tolle Hunde werden können und man eine tolle und entspannte Zeit mit seinem Vierbeiner verbringen wird.
Und wie ist es so schön gesagt:
Einfach, kann jeder!
Ein Teil vom Pfotenglück Team hat sich nochmal auf den Weg gemacht... und nun sind diese 3 Tage schon wieder vorbei. Im Gepäck ist unser Kopf und Herz voll...
Ich frage mich, wie es sein kann, dass sich ein weiterer Schwung an Möglichkeiten ergibt, wenn ich vor Ort bin? Warum ist das so? Ich werde das oft gefragt und finde keine Antwort!
Sollte jemand eine haben: her damit!
Jeder Mensch hat Dinge, für die er lebt.
Wir hatten bis jetzt ein so gutes und auch ein so trauriges Jahr.
Viele Hunde konnten in ein Leben reisen, aber in diesem Jahr hat die Parvo Welle vielen kleinen Schätzen trotz Intensivbehandlung in der Klinik das Leben gekostet.
Wir, in unserem Zuhause, sehen nur die Bilder und es erschüttert uns, die Tierschützer hier, sehen es live.
Und wenn jemand denkt, dass sie in irgendeiner Form Geld für ihren Einsatz von uns bekommen, dann kann ich ganz klar sagen: NEIN!
Ein Teil des Erlöses aus den Schutzgebühren geht in diese Behandlung der Notfälle, Medikamente und Impfungen, Wurmkuren, Futter, Pensionskosten. Die Helfer machen diese Arbeit in ihrer Freizeit, nehmen sich Zeit, teilweise Urlaub um uns zu zu begleiten und nötige Informationen nach Deutschland zu liefern, wenn wir nicht vor Ort sind.
Diese Menschen hier und bei uns im Tierschutz sind ein Geschenk des Himmels.
Ich schließe so oft die Augen und sehe diese Hunde, so viele liebe, schöne, unkomplizierte Fellnasen, die einfach nur gesehen werden müssen. Auch meine Beschreibungen ähneln sich so oft: lieb, verschmust, änhänglich, sanft.
Weil es aber auch so ist.
Ich werde keine grenzwertigen Hunde versuchen zu vermitteln, wo evtl Probleme vorprogrammiert sind. Es hört sich für manchen schlimm an, da bin ich aber auch ehrlich und stehe dazu! Ich wünschte mir auch es gäbe auch Plätze für genau diese Hunde, dieses gleicht aber auch einem Lottogewinn.
Unser Motto ist und bleibt: wir suchen den passenden Hund für den passenden Menschen UND umgekehrt. Leider müssen wir auch Menschen sagen, dass dieser Hund für sie nicht geeignet ist und wir andere Hunde vorstellen werden. Und: wir liegen fast immer richtig mit unseren Entscheidungen und haben so gut wie nie Rückläufer.
Man könnte natürlich versuchen das alles zu verdrängen, ein "leichtes" Leben zu haben...ohne Telefonate, Fahrten an Samstagen zu Transportankünften, Erstellen von Trapo-Gruppen, ich könnte es noch lange weiterführen, jedoch: Was wäre das Leben auch arm ohne diese Erfolge und diese wahnsinnig glücklichen Hunde die ein Zuhause gefunden haben???
Tierschutz lieben und leben.
Wir sind bestimmt etwas "hunde-bekloppte" Gesellen, jedoch alle mit einem stabilem Umfeld der rein gar nichts mit dem Tierschutz zu tun hat. Und alle akzeptieren uns so, wie auch wir es natürlich ebenso ok finden, nicht "hunde-bekloppt" zu sein.
Wir fahren sehr gern in unserem Urlaub in die Ecarisaj, lassen uns anspringen und abschlecken. Es ist für uns kein Opfer, es ist ein Gewinn!
Dieser Moment, der gerade diesen bitteren Geschmack hinterlässt, liegt eigentlich nur daran, dass ich weiterhin so vielen Hunden auf dem Sprung in ein Leben verhelfen möchte... und derzeit noch keine Lösungen gefunden habe.
Wir suchen weiterhin dringend, verlässliche Pflegestellen!
Stell Dir mal vor: man könnte, wenn es gut läuft, 12 Hunde in einem Jahr zu einem Leben verhelfen!
Ich freue mich über Nachrichten, Anfragen und Möglichkeiten.
Sollte es mal etwas dauern, eine Antwort zu erhalten, bitte nochmalig melden. Dieses ist keine böse Absicht.
Wir alle sind berufstätig und haben neben unserem Familienleben auch noch unsere Tiere die zu versorgen sind.
Ausserdem mögen wir Menschen die es ernst meinen, am Ball bleiben helfen zu wollen und nicht mit nem "Schüppe-ziehen" beleidigt abziehen.
Unser Ergebnis in den 3 Tagen sind nicht nur die bereits reservierten 5 Hunde die wir herausholen konnten, um sie in den sicheren Hafen zu bringen, es sind weitere 8 Hunde von uns für feste Plätze für den nächsten Monat gebucht worden.
Hier gilt auch mein großer Dank an mein daheimgebliebenes Team, das weiterhin unermüdlich dran sind, Plätze in Form von Pflege & Endstellen zu finden.
Außerdem an Alex Rexhäuser von Cenaturio e.V., die 3 Welpen einen Pflegestellenplatz bietet.
Mit den besten hunde-beklopptesten Grüßen aus dem Flieger auf dem Weg heim...zu unseren wartenden transilvanischen Fellnasen, die sich immer freuen wenn Du nach Hause kommst, egal ob Du 4 Stunden oder 4 Tage weg warst.
Das ist Glück! Und das: Lebenslänglich
Chrissi
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Cluj März 2019
Ich ziehe meinen Hut vor Euch!!!!!
Wir hören das des öfteren ... aber ehrlich gesagt, gebühren diese Worte eher den Tieren der Ecarisaj!
Unsere geliebten Fellnasen, unsere Reise hat uns mal wieder an unsere Grenzen gebracht ... körperlich wie seelisch.
Es ist uns allen unverständlich, wie Ihr trotz der Situation nicht zerbrecht. Wie schafft man es nur, uns so freundlich und rein entgegenzutreten?
Die Tage hier sind alles andere als gewöhnlich. Denn wir waren ja in unserem "Schuhladen". Pro Tag waren es um die 3 1/2 Stunden, um so viele von Euch zu besuchen, zu beurteilen und Bilder und Videos zu machen ... damit wir den Menschen da draussen zeigen, was für tolle Wesen Ihr doch seid!
Auch dieses Mal waren wir Zeugen, als die Hundeanfänger einen Hund mit der Schlinge aus dem Transporter zogen, der dann wie tot mit der Schlinge auf Abstand gehalten auf dem Boden lag. Das einzige Gute daran war, dass sie ihn nicht mit der Schlinge zum Zwinger brachten, sondern eine Schubkarre benutzten. Wir fanden die Hundedame dann völlig verstört, sich im Kreis drehend vor ... es hat gedauert, bis sie sich "erholt" hat und "nur noch" zitternd in der Ecke saß.
Wie viele von Euch haben den Glauben verloren, dieser Hölle zu entfliehen? Diese Hoffnung, dann auch von irgendwem hier raus geholt zu werden, um endlich zu zeigen, dass Du Deine Menschen mehr lieben wirst, als Dich selbst.
Wie viele von Euch sind so impulsiv, wenn jemand draussen am Zwinger vorbei geht ... um sich dann lieber unsichtbar zu machen, wenn man zu Euch herein kommt!!!
Wir werden alles dafür tun, um für Euch ein Zuhause zu finden. Denn Euer Lebensglück ist auch das unsere.
Ich danke Euch, Ihr wunderbaren rumänischen Tierschützer, die neben Arbeit und Familie uns wie immer so herzlich empfangt und meine emotionale Stimmung auffangt.
Martina Theiling, auch Du hast wieder Urlaub geopfert, um zu unterstützen ...
Die Teammitglieder von Pfotenglück sind bereits in Deutschland mit neuen Informationen und Material versorgt und geben ihr Bestes, um für Interessierte den richtigen Hund auszusuchen ...
Und JA: wir entscheiden, wir müssen uns für ein paar Hunde entscheiden, die dann schnellstmöglich ihr Ticket packen dürfen ...
So wie unser Bosse ...
Gebissen von anderen Hunden hatte er eine Verletzung an der Rute. Diese Wunde hat sich infiziert und sah bei unserem Besuch sehr schlimm aus ... und wie hätte sich das in dieser Umgebung auch bessern können. Die Wärter kommen vielleicht ein Mal, um die Hunde zu füttern ... der Rest????? IST EGAL!
Wenn die Besuche der Tierschützer nicht wären, die dann den Tierärzten Bescheid geben ... würden wir viel mehr Verluste hinnehmen müssen!
Wir hoffen, dass Bosses Rute verheilen wird, denn am Freitag ging es ihm nicht gut, er war nur am hecheln und benötigte dringend medizinische Versorgung. Ich vermochte mir NICHT auszudenken, was über das Wochenende mit ihm passiert wäre ... denn dann hat die Ecarisaj nämlich NICHT geöffnet.
Bosse wurde von einer Tierschützerin zu einem Tierarzt gebracht, wo er sich nun erholen darf. Bosse kann dann ab Ostern mit Karli zusammen bei mir kennen und lieben gelernt werden!
Ein weiterer großer Dank an meine Liebe Marc André, der sich mit seinem besten Freund Jörg Lübbing ins Auto gesetzt hat, um das ganze gespendete Futter hier runter zu schaffen! Diese Überraschung und Organisation, dass ich nun wirklich rein gar nichts davon mitbekommen habe, ist Euch allen wahrlich gelungen!!!!
Wir sind nun wieder Zuhause. Ich habe wahnsinnig viel Kraft gelassen, seelisch wie körperlich. Und leider habe ich erst jetzt Zeit, um zu berichten ... um Euch weiterhin die tollsten Hunde vorzustellen, die endlich ihre Menschen finden sollten!
Ein Stück unseres Herzens ist wieder dort geblieben ... und wir werden wiederkommen ... und hoffentlich bald werden wir Euch in Empfang nehmen und zu Euch sagen: Eure Zeit hat jetzt begonnen!
Au revoir, Romania!
Hier seht Ihr 2 Videos, um ein paar Eindrücke von unserer Reise zu bekommen.
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... vom Tierschützer zum Nervenwrack ...
Cluj, Transilvanien 11. - 14.10.2018
Irgendwann werde ich mal ein Buch schreiben ... mit dieser Überschrift.
Vor einigen Jahren in diesen Sumpf eingesaugt, machen wir uns wieder auf den Weg in unsere Stadt. Cluj, die Heimat meiner 4 eigenen Hunde, meiner 3 Pflegehunde und die von fast 100 Hunden, denen unsere Organisation Pfotenglück in diesem Jahr zu einem Leben verholfen haben!
Ich bin stolz! Gehe erhobenen Hauptes durch das Leben, meine Arbeit ... und bin aber auch so klein mit Hut.
Ja, das ist unter anderem auch mein Leben, das ist wie ich lebe, fühle, liebe. Immer wieder morgens aufstehen und weiter machen, neben Familie, Partnerschaft, Freunde und Arbeit.
Und ja, viele halten mich für durchgescheppert ... bin ich auch und stehe dazu. Mein Glück ist es eben auch, glückliche Hunde UND Besitzer zu sehen.
Ich feile meine Fingernägel während ich an der Ampel stehe und in meinem Kopf zähle ich die Leute durch, bei denen ich mich noch melden muss ... meine Freunde, Interessenten und Adoptanten, die mir von ihrem Glück schreiben.
Du hast Bekannte, denen es nicht gut geht ... Probleme, die sich ergeben haben ... und Du denkst. Du spazierst durch die Felder, telefonierst, regelst und ... hoffst. "Ist der Interessent geeignet? Läuft die Vermittlung gut?"
Du bekommst Herzklopfen, wenn Du angerufen wirst ... weil Du immer mit der Angst lebst, dass ein Hund abgehauen ist, denn vorher hast Du geredet, gemahnt und fast sogar schon gebettelt: nicht unbemerkt die Tür für z.B. den Postboten zu öffnen, nicht den Neuankömmling unbemerkt im Garten laufen zu lassen, nicht die Autotür aufzumachen, wenn der Hund nicht dementsprechend gesichert ist, ein Reifen platzt oder ein Kopfloser mitten im Jahr irgendwo einen Böller zündet, oder die Jäger ihren Trieben nachgehen.
Bis jetzt ist alles gut ausgegangen, ich vermag mir nicht vorzustellen wie es ist, wenn es mal nicht so ist.
Nun sind wir mit 3 Mitgliedern des Teams Pfotenglück wieder in "unserer" Stadt. In Transilvanien, wo unsere wunderbaren Fellnasen herkommen.
Vorfreude ... und wieder mit der noch mehr neu aufflammenden Motivation, dem Willen ... zu helfen.
Wir retten nicht alle Hunde. Aber wir würden es so gern!!!! Es wird niemals ein Ende haben, jedoch wird es in diesem Jahr für mehr als 100 Hunde ein Weihnachten im Warmen geben, vielleicht ein erstes oder ein letztes Mal.
Wir treffen unsere Freunde, von denen ein Teil der Tierschützer quasi schon zur Familie gehören ... wir freuen uns und wir weinen. So wunderbare Hunde, die einfach nur von den richtigen Menschen gesehen werden müssen, die den Mut haben, sich für einen Auslandshund zu entscheiden!
Sie lachen und unsere Herzen werden belohnt mit ihrem Lächeln mit diesen wunderbaren transilvanischen Zähnchen ...
Ich denke, dass meine Kontakte schon recht vielfältig sind ... und sie werden Gott sei Dank mehr. Derzeit befinden sich dort so viele zauberhafte Hunde und leider auch Welpen, die ein Zuhause suchen ... und es so sehr verdient haben! Die kleinen Mäuse müssen WIRKLICH sehr schnell dort raus ... bevor der Winter kommt und sie vollends kaputt gemacht werden, um die nächsten Angst- & Traumahunde von morgen zu werden.
Dieses würde wieder zu schwereren, wenn nicht sogar aussichtslosen Vermittlungen führen.
Ich hoffe es gibt Euch noch, die NICHT erwarten, dass der Hund stubenrein ist, nicht am Fahrrad läuft, oder am Anfang von Dir nichts wissen will. Die den Tieren die Zeit geben, anzukommen und sich endlich in Sicherheit fühlen zu dürfen. Manche werden vielleicht niemals die Kuschelhunde, die wir uns auf unseren Sofa wünschen ... aber, viele werden Dich mehr lieben als sich selbst.
Stell Dir mal vor, Du bist im Knast ... 1 Jahr, vielleicht sogar 3 auf 1 - 3 (!!!) m2. Im Sommer sind es 30°C, im Winter -30° C ... ohne Heizung, und dann holt Dich jemand heraus aus diesem Horror. Dann fühlst Du Dich, wenn Du stabil bist, in Deiner Pension sicher. Du hast Hundefreunde, Du kannst endlich mal rennen und spielen, bekommst regelmäßige Mahlzeiten und hast Kontakt zum Menschen. Und DANN kommt dieser Transporter mit dem Du ca. 24 Stunden durch Europa fährst, um zu dem Menschen zu kommen, der Dich ja so sehnsüchtig erwartet.
Nein, die meisten kommen NICHT schwanzwedelnd heraus. Und nein, auch wenn sie ihr Wasser trinken konnten .... Nein: sie können nicht pillern. Wahrscheinlich werden sie es IRGENDWANN tun ... wenn Du nicht dabei bist! Vielleicht auf Deinem Teppich. Sie müssen evtl. lernen, Stufen hoch und runter zu laufen, da sie so etwas noch niemals getan haben, nicht dort zu pillern wo man gerade steht, müssen lernen, das Halsband und Sicherheitsgeschirr nicht als eine Gefahr anzusehen (weil sie evtl. brutal mit einer Schlinge gefangen wurden).
All das kann ganz schnell gehen, aber auch Wochen und manchmal sogar Monate dauern.
Belohnt wirst Du mit diesem Schwanzwedeln, diesen Augen und einem unglaublich reichen Gefühl in Deinem Herzen.
Nun sind wir wieder zurück und es geht los.
2000 Bilder sortieren, etwas löschen, Anfragen bearbeiten.
Entschärfen werden wir nur die Situation, indem wir schnelle Vermittlungen schaffen. Die Welpen herauskommen, bevor sie heranwachsen, es in den Boxen zu Ärger mit vielleicht tödlich endenden Beissvorfällen kommt und sie beim nächsten Mal völlig traumatisiert in der Ecke hocken.
6 Hunde haben wir sofort aus der Ecarisaj mitgenommen und in der Pension untergebracht, einige erwachsene Hunde reserviert. Sie reisen aus, sobald Möglichkeiten in Form von Pflegeplätzen geschaffen oder sogar ein endgültiges Zuhause gefunden wurde.
Black is beautiful ... die Mäuse, die wenige wollen. In Rumänien kaum eine Chance auf Vermittlung.
Ich frage mich:
Warum sind schwarze Hunde nur so angsteinflößend??? Und hoffe weiterhin auf weitere Verbreitung und Kontaktherstellung Eurerseits, um weitere Hundeseelen suchen und vermitteln zu können!
Das Team Pfotenglück sagt schon einmal:
DANKE!
Ich bedanke mich bei meinen Teammitgliedern Martina Theiling und Astrid Schubert vom Tiergesundheitszentrum München für die Begleitung für diese viel zu kurzen, anstrengenden Tage. Wir haben viele Hunde gesehen, gestreichelt und beurteilt, haben uns mit ihren kotigen Pfoten anspringen lassen, da ihre Freude unbändig war, endlich mal einen kurzen Moment der Liebe und Streicheleinheiten zu erfahren. Und nun nötige Informationen und Bilder zu bekommen, um Interessenten diese vorstellen zu können.
Auch bei meinen Kindern und meiner Liebe Marc André, die in meiner Abwesenheit zu Hause alles gemanaged haben ... während die Hundeverrückte erneut in den Flieger stieg.
Wir sind nach Hause geflogen ... aber ein Teil von Herz und Hirn ist dort geblieben ... in diesen Boxen mit den feuchten Nasen, die uns angestupst haben.
Wir kommen wieder, sobald unser Privatleben, Geldbeutel und unsere tägliche Arbeit es zulässt.
Am 27.10. endet bei mir der Transport und wir würden uns sehr freuen, den Bulli vollbepackt zurückschicken zu können.
Solltet Ihr eine Futterspende, vor allem Welpenfutter, Leinen, Körbchen oder Decken für die Mäuse übrig haben ...
Meldet Euch ... wir freuen uns über alles!
Es grüßt Euch
Chrissi
... und hier seht Ihr ein Video von unserer Reise ...
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Cluj März 2018
Ein Jahr hat 365 Tage, 8760 Stunden, 525600 Minuten und 315360000 Sekunden ...
Was uns betrifft:
4 Tage, ereignisreich, traurig, fröhlich ...
Vor geraumer Zeit ereilte uns erneut eine Email der rumänischen Tierschützer. Die Situation durch den Platzmangel in der Ecarisaj ist wieder kritisch und falls diese nicht entschärft werden kann, mit Tötung begonnen werden muss, angeordnet durch den Bürgermeister.
Wir haben uns auf den Weg gemacht, um die Situation zu sehen und um zu verstehen, weitere Hunde zu treffen, begutachten, Bilder machen, filmen in der Hoffnung auf weitere Pflegestellen oder sogar ein Zuhause finden zu können ...
In der Ecarisaj erneut:
die tollsten Hunde mit großen Augen, schwanzwedelnd, erwartungsvoll und aufgeregt ... in den 2 Aussenzwingern: Welpen, abgegeben von inkonsequenten Hundebesitzern, ausgesetzt oder sich selbst überlassen ...
So viele buhlen um Aufmerksamkeit, Liebe und wollen spielen. Die kleinen ca 2 Monate alten Welpen sind so neugierig und noch so rein, freuen sich über die Zweibeiner und kaum einer von den kleinen Schätzen ist scheu. Ein paar verkriechen sich hinter den Hütten und sind sehr misstrauisch, kommen dann aber doch etwas neugierig hervor.
Jetzt sind diese kleinen Schätze noch zu retten, ohne dass sie einen psychischen Schaden bekommen. Jetzt können wir verhindern, sie beim nächsten Mal als Traumahunde in der Ecarisaj anzutreffen.
Auch für die verstörten Seelen in der Quarantäne wünschen wir uns ebenfalls schnellstmöglich ein Zuhause. Und wieder treffe ich sie wieder ... unsere Veteranen der Ecarisaj ... Jahr um Jahr.
24 Stunden.
Und somit kommen wir z.B. zu Viola, seit 2015 in der Ecarisaj ...
730 Tage, 17520 Stunden ... ich verkneife mir mal die Minuten und Sekunden ...
Im Winter bei bis zu -30°C und im Sommer bei über 30°C...
Die wenigen Minuten der Aufmerksamkeit, wenn die Tierschützer kommen um etwas zu streicheln und zu knuddeln, werden wahrscheinlich eher im 3-stelligen Bereich liegen ... denn: es sind mehr als 250 Hunde die versorgt werden müssen!!!
Aber: Viola hat es unter anderem geschafft, genauso wie Billa und 4 weitere tolle Hunde! Es gibt Menschen, die den Mäusen eine Chance geben und einen Pflegeplatz angeboten haben, ihr Ticket nach Deutschland ist gebucht!!!
Ihr letzter Gang aus der Ecarisaj war ein so unglaublich berührender Moment, dass ich meine Tränen nicht zurück halten konnte. Danke an alle Beteiligten!!!
Der Besuch im privaten Tierheim Arca, wo wir - von der Organisation Pfotenglück - 2 Plätze haben, um "unsere" Hunde übergangsweise unterbringen zu können, ist immer wieder schön. Unser Flipper wartet schon freudestrahlend in seinem Gehege ... am Freitag startet er seine Reise ins Glück! Danke Astrid für diesen Kontakt!
Unseren Donis, jetzt Charlie, haben wir ebenfalls beim Tierarzt besucht. Er erholte sich noch nach seiner Kastration und reist beim nächstmöglichen Transport mit. Danke an Gaby Pasucha, die durch ihr konsequentes Teilen eine Pflegestelle mit Option auf Endstelle gefunden hat. Ein großes DANKESCHÖN auch an Lioba Bühring, die Charlie, der ja auch nicht mehr der jüngste ist, aufnehmen wird und ihn bereits sehnsüchtig erwartet.
In den Pensionen treffen wir ebenfalls weitere, bereits gerettete Hunde aus der Ecarisaj, die zum grössten Teil ausreisebereit sind, auch hier ... wunderbare Hunde, die nur auf ihre(n) Menschen warten.
Neben diesen ganzen Besuchen, Tränen und Lachen waren wir abends zum Essen mit unseren lieben rumänischen Mitstreitern und unserer Bine (von people4pets) unterwegs ... und weiterhin wird nach Lösungen gesucht, Pläne geschmiedet und auch gelacht. Sonst wäre das alles auch nicht so auszuhalten ...
Diese 4 Tage waren wieder einmal gut, um zu Sehen UND es zu Verstehen ... um neue Kräfte zu mobilisieren und weiterhin beharrlich nach neuen Pflegestellen und Endplätzen zu schauen ... die Situation müssen wir in den Griff bekommen, nicht allein, aber gemeinsam.
Ein großes DANKESCHÖN an unsere Hamburger Fraktion mit Karin, Heidi, Katharina, die Fraktion Meppen: Misa N. Thropin, die Pflegestelle für unseren Kristi ist und deren Mann uns das neue Logo "gebastelt" hat. Und im Raum München an Dr. med.vet. Astrid Schubert, die ebenfalls versucht durch Be-Werbung und "Teilen" der Hunde die kritische Situation in den Griff zu bekommen indem wir weitere Hunde sichern ....
Wir freuen uns, Dich mit im Team Pfotenglück zu haben, Astrid!
Ich bin so unglaublich froh und stolz mit Euch zusammenarbeiten zu dürfen.
80 Tiere haben letztes Jahr den Weg in ein neues Zuhause geschafft, woooooow!!!!
Wir machen weiter und werden immer erfolgreicher.....
Denn: eine gute Vermittlung macht die nächste Vermittlung.
Danke an alle für's an uns Denken und Daumendrücken!!!
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Reise nach Cluj, Rumänien 2015
05.04.2015
Nach 1000 km von Prag Ankunft gestern Abend in Cluj/Rumänien.
Direkt an der Grenze schon 2 Streuner gesehen ... der eine ganz ängstlich, der andere ganz lieb. Während Marc den Kampf mit dem Vignettenkauf aufnahm, habe ich der Fellnase die ersten 2 Dosen Futter zukommen lassen. Dazu kam, dass er auch noch am Hinterlauf verletzt ist und sich nur langsam fortbewegen kann ... Ein Rumäne, der an der Grenze selbst geschnitzte Holzvasen verkaufen wollte, schaute mich schon ziemlich abwertend an ... Ich hoffe ich sehe ihn (den Hund) auf dem Rückweg nochmal ... und dann?????
06.04.2015
Heute durften wir unsere wunderbaren Tierschützer Lia und Alina mit Familien kennenlernen. Neben der herzlichen Gastfreundschaft mit viel Essen haben wir auch Zeit gefunden mit den Hunden und Katzen zu kuscheln. Das Auto ist nun Gott sei Dank leer, wir setzen nicht mehr bei jeder kleinen Unebenheit auf und die großartige Hündin "Faith" nahm die Gelegenheit war, sich einen Platz für die Rückfahrt zu reservieren.
Danke Ihr lieben Tierschützer und Euern Mitstreitern, dass Ihr diese tollen Hunde gerettet habt ...
07.04.2015
Ich bin betroffen und erschlagen von den Eindrücken des heutigen Tages. Wir waren heute in der Ecarisaj als Besucher angemeldet und durften mit unseren beiden Tierschützern hinein, um die Hunde zu füttern.
200 ... einer schöner, liebevoller und hungriger als der andere. Kleine, große ... und es war kein Problem zu den Hunden in die Kabine zu gehen. Lia und Alina sagten, dass 98 % der Hunde absolut harmlos und nicht
agressiv wären, wenn dann ist es eher die Angst, so dass sie sich dann eher zurück ziehen. Sooooooo viele ... viele seit mehr als 2 Jahren dort, teilweise dort geboren, haben trotzdem das Vertrauen zum Menschen NICHT verloren. So liebevoll, dankbar für jede Streicheleinheit ... ich bin so unendlich traurig in diesen Kabinen, die man eher Käfige nennen kann, dass ich in den 2 Stunden um meine Fassung ringen muß. Diese 2 Stunden reichen bei weitem nicht aus, all diese armen Seelen zu streicheln ... Lia, Alina und Marc sehen zu, dass sie die Tiere überhaupt alle gefüttert bekommen ... Ich habe versucht zu meinen 3 Herzenshunden, die ich seit langer Zeit auf der Seite beobachte, Kontakt aufzunehmen ... was bei so ängstlichen Hunden natürlich utopisch ist. Als die Zeit rum war und der "Laden" schließen wollte, gab es zumindest etwas, was mich aus meinem Loch etwas herausgeholt hat. Für eine zuckersüße Fellnase gab es eine Pflegestelle und wir haben sie mitnehmen
dürfen! Sie wird nun von dort aus in ihr eigenes Zuhause zu ihren Menschen vermittelt, wenn sie von ihnen gefunden wird. So wie es damals bei unserer Fara, Rosalie und der Jule war!
08.04.2015
Facebook fragt mich: was machst Du gerade?
Ich sitze in unserem (wunderschönen) Hotelzimmer und lasse den heutigen Tag sacken ... eigentlich brauch ich zusätzlich einen Schnaps ...
Heute waren wir mit einer Tierschützerin und Freundin von Lia in der Ecarisaj. Die Öffnungszeiten sind, fast wie gewollt, für normal Sterbliche, die arbeiten gehen, kaum zugänglich. Als wir ankommen sind die Tiere so hungrig, dass bei dem Lärm in der Halle an das Fotografieren für die Organisation "Fellchen in Not" gar nicht zu denken ist. Jetzt ist die Chance etwas zu essen zu bekommen, alle Hunde sind außer sich. Wenn die
Tierschützer nicht kommen, lassen sich ein paar Tierpfleger auch dazu herab zu füttern, wenn sie sich denn dann dazu aufraffen können. Wenn wir kommen stehen sie nun schon wieder rauchend draußen. Wir bekommen sie eigentlich nur zu sehen, wenn sie uns auffordern zu gehen. Das hier mal einer die Käfige sauber macht ... heute wird das meiner Meinung nach auch nicht mehr passieren, denn sie haben ja nun Feierabend.
Das Futter reicht nicht aus, um alle Hunde ausreichend zu füttern ... kein Hund wird satt ... und das was mich so unendlich traurig macht ist, dass fast alle nur Aufmerksamkeit möchten ... einige wollen noch nicht
einmal die Leckerlis, die ich ihnen reiche ... sie wollen einfach nur mit ... als wir all diese tollen Wesen verlassen, bricht meine Welt wieder einmal zusammen. An den Winter hier darf ich gar nicht denken ... Eigentlich brauch ich nicht nur einen Schnaps ... sondern eine ganze Flasche!
09.04.2015
Dienstag später Nachmittag:
Nach der Zeit im Shelter konnte ich gar nicht mehr richtig denken. Eigentlich war ich total leer ... aber wir hatten die Chance, noch Futterspenden in einem privaten Tierheim abzugeben und dort Frau Bora kennenzulernen, die unermüdlich im Einsatz für diese Tiere ist. Auf 2 Stellen betreuen sie gerettete Tiere aus der Ecarisaj und Tiere, die verletzt gefunden und aufgepäppelt wurden. Alle Tiere sind kastriert, geimpft
und gechipt. Nachdem wir den kleineren Shelter besucht hatten, fuhren wir zu dem größeren außerhalb der Stadt. Als wir den Weg durch unwegsames Gelände fahren, begleiten unsere Autos ein paar Straßenhunde, die dort leben, aber auch gefüttert werden. Sie kennen das Auto von ihr ganz genau, es ist zu niedlich wie die kleine Bande hinter ihrem Auto herläuft ...
In dem großen Shelter gibt es ein abgeschlossenes Areal, wo mehrere große Zwinger, mit Hütten für jeden Hund, abgetrennt sind. Alle Hunde freuen sich, alle Hunde sind wohlgenährt und man hat nicht den Eindruck sie wären unglücklich ... unser Empfang ist bombastisch. Und wieder haben wir zu wenig Hände, um diese wunderbaren Fellnasen alle streicheln zu können. Eine Maus hat es geschafft sich in unser Herz zu
schleichen .... sie nehmen wir direkt mit. Wir werden diese Maus, wie unsere Jule, eingewöhnen und wenn etwas Zeit vergangen ist ... eine tolle Familie für sie finden. Sie macht wieder einen Platz frei ... eine Fellnase kann nun aus der Hölle "Ecarisaj" nachrücken. So einen kleinen Lichtblick habe ich auch nun gebraucht, um mich aus diesem Loch heraus zu holen. Die Maus ist so offen ... hat keinerlei Scheu, wird heute bei Lia bleiben und morgen mit uns nach Deutschland reisen.
10.04.2015
Abfahrt Reise 2015
Abfahrt am Mittwoch morgen 10 Uhr in Cluj, Transilvanien ...
Im Gepäck 2 tolle Hündchen, die nun in Deutschland nach einer gewissen Eingewöhnung ein Zuhause suchen.
(Falls also jemand Interesse hat oder von jemandem hört, der sich für einen Hund aus dem Tierschutz interessiert, nach positiver Vorkontrolle und unter Schutzvertrag werden die beiden Mäuse in liebevolle Hände vermittelt).
FAZIT:
Wir verlassen reich dieses Land und diese wunderbaren Menschen, Lia Tarta und ihre Familie, Freunde und Tierschützer.
Diese Erfahrung war gut um zu verstehen ... zu verstehen, dass wir uns immer wieder für den Tierschutz einsetzen müssen, für die Menschen ... denn diese geben mehr, als sie selbst haben ... ich bin berührt von der Gastfreundschaft, die uns entgegengebracht wurde. Ich bin immer noch betroffen über die Umstände in der Ecarisaj und denke sehr viel an diese Hunde, die es ebenfalls einfach verdient haben. Herzenshunde ... mit tollem Charakter, keinem Agressionspotential und mit dem Bedürfnis nach Liebe & Zuwendung ...
Und ich möchte nicht sagen, dass jeder nun einen Hund aus dem Ausland adoptieren soll ... aber unsere persönlichen Erfahrung und Erlebnisse von anderen bestätigen, dass die Tierheime und andere Organisationen ihre Anforderungen an willige Adoptanten überdenken müssen! Sie brauchen sich nicht über volle Tierheime beschweren, wenn sie nicht bereit sind Tiere zu vermitteln. Warum sollen Rentner keinen Hund aus dem Tierheim bekommen? Weil der Mensch zu alt ist? Natürlich muss die Vorkontrolle positiv sein ... aber man muss von seiner Abhakliste auch etwas abweichen können.
Einen Hund aus dem Tierschutz zu nehmen, ist auch manchmal mit mehr Arbeit verbunden als ein bereits integriertes, erzogenes Tier zu übernehmen ... trotzdem ermüdet es mich nicht ... es spornt mich an. Unsere sehr ängstliche Hündin Rosalie aus Rumänien wird auch nicht mehr vermittelt ... sie ist in unserem Rudel so eingewachsen und würde eine Vermittlung nicht gut überstehen.
Fakt ist : wir kommen wieder! Wir sammeln weiter!
(Maria von Szalghary war schon wieder auf Couponjagd, Danke!)
Ihr Lieben da unten: Macht weiter so!
und Euch allen: Danke für's Interesse!